Der farbenprächtige Herbst neigt sich dem Ende zu, doch auch der Winter ist eine wundervolle (Jahres-)Zeit! Es gibt so viel zu sehen, zu entdecken, zu spielen. Überall duftet es, nach Weihnachten, nach dem ersten Schnee, überall erwarten uns Überraschungen, wir dürfen nehmen und austeilen und uns verschenken.

Wenn die Sonne mild und weich über die Hügel strahlt und Raureif oder Schnee glitzern und funkeln lässt, wenn im Wald zwischen den Zweigen Lichter aufblitzen und es in den Dörfern und Städten nach eingeheizten Kaminen und auf den Märkten nach Zimt und gebrannten Nüssen duftet, ja, dann ist der Winter da und heißt uns willkommen. Er lädt uns ein, sich wieder wie ein Kind zu freuen, auf verschneiten Wiesen Spuren zu ziehen, mit dem Schlitten einen Hang hinunter zu sausen, mit einem Sackerl Aschanti (Erdnüssen) durch die Wälder zu streifen.

Das Kind in mir ist auf der Suche nach Geborgenheit und Halt. Wir können uns all das selbst geben, wir können uns und unser Leben selbst umarmen und uns bestärken, aufmuntern mit Worten: Ja, du kannst das, du bist Spitzenklasse! Lass deiner Kreativität freien Lauf, spiele wie ein Kind, lass das, was in dir vertrocknet zu sein scheint, wieder fließen und sprudeln.

Indem wir an all das denken, was uns als Kind bereits Freude gemacht hat, und indem wir all das machen, was wir bereits als Kind gerne gemacht haben, zapfen wir diesen Quell der Lebensfreude an. Wir sind uns selbst Mutter und Vater, und zwar ganz genauso, wie wir uns das immer vorgestellt haben, denn nur wir selbst können uns das geben, was wir uns tief innen drin wünschen, immer gewünscht haben.

Ich zünde zu Hause Kerzen an und schaue lange in die Flammen. Ich ziehe auf einem zugefrorenen Teich Kreise und viele andere schöne Muster mit meinen Schlittschuhen. Ich knacke Nüsse, lege sie im Park auf meine Hand und staune, wie zart die kleinen Vögel auf ihr landen und die Nüsse vorsichtig mit ihrem Schnabel aufpicken. Ich backe verschiedene Kekse, verstaue sie in einer Keksdose und kann es kaum erwarten, sie zu probieren. Ich bastle Schneesterne und Weihnachtssterne und klebe sie ans Fenster. Ich lasse die ersten Schneeflocken auf meiner Zunge zergehen und freue mich. Ich werfe mich in den frisch gefallenen Schnee, breite meine Arme aus und mache Schneeengel. Freude pur!

Ich umarme das Leben. Liebe-voll. Voll das Leben.

Du hast irgendetwas in deiner Kindheit entbehren müssen, nicht gehabt, bist nicht dazugekommen oder es wurde dir nicht erlaubt? Tu es JETZT, gönne du es dir jetzt! Es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit zu haben. Und jetzt ist es dir möglich, all das ganz bewusst wahrzunehmen und in deine Kindheit, in dein Leben zu integrieren.

Das macht dein Leben voll, reich. Es fühlt sich wunderbar an, diese Fülle zu spüren. Schreibe auf, was dir gut tut und was du gerne machst, schreibe auf, was dir Freude gemacht hat, was du dabei empfunden hast, und freue dich daran – nicht nur den ganzen Winter lang.